Badewanne

Mediale Behauptung:
„Seine alleinstehende Badewanne in der neuen Residenz hat allein 15 000 Euro gekostet.“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht in der Frankfurter Neuen Presse (FNP/NNP), 9. oder 10.10.2013, „Da hilft nur noch beten“ (Autor: Johannes Laubach).

„Eine freistehende Wanne im Bad des Bischofs habe 15 000 Euro gekostet.“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht in der Frankfurter Rundschau, 09.10.2013, „Eine Badewanne für 15 000 Euro“ (Autor: Peter Hanack schreibt bei der Frankfurter Neuen Presse ab.).

„Dazu gönnte sich Tebartz-van Elst eine freistehende Badewanne für 15.000 Euro.“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht im Berliner Kurier, 10.10.2013, „Limburger Protz-Bischof: Badewanne für 15.000 Euro!“ (Ohne Autorennennung, schreibt von der Nassauischen Neuen Presse (NNP/FNP) ab.).

„Eine freistehende Badewanne (15.000 Euro)“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht auf SPIEGEL-online, 10.10.2013, „Kosten der Limburger Bischofsresidenz: Gediegen in den Fels gefräst“ (Autor: Rainer Leurs, schreibt bei der FNP ab.).

„Die Edelbadewanne des Designers Philippe Starck hat 15.000 Euro gekostet“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht auf  STERN-online, 11.10.2013, „Mein Haus, meine Badewanne, mein Garten“ (Autor: kmi/dpa, schreibt bei BILD ab und trägt weitere Presseberichte zusammen.)

„Badewanne mit Fußgestell und Nackenstützen: 15.000 Euro“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht in der Süddeutschen Zeitung (online), 11.10.2013, „Was genau hat soviel gekostet?“ (Ohne Autorennennung, gibt an, u.a. bei BILD abzuschreiben.).

Klickliste: „15.000 Euro Design-Badewanne“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht im Kölner Stadtanzeiger, 11.10.20113, „Designer Badewanne (sic!) für 15.000 Euro“ (Autor: Joachim Frank, schreibt bei BILD und FNP ab.).

„Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) stellte mit Recht fest, dass eine 15000 Euro teure Badewanne nicht dem Gottesdienst dient.“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht im Kölner Stadtanzeiger, 13.10.2013, „Badewanne dient nicht Gottesdienst“ (Autor: Markus Decker, berichtet über Jauch-Talkshow und eine Äußerung Blüms.).

„15.000 Euro für eine Badewanne, Modell Duravit Starck, mit Fußgestell und Nackenstützen?“

ZEIT ONLINE, 14.10.2013, „Limburg ist nicht Stuttgart 21“ (Autor: Christopher Pramstaller kommentiert die Auswüchse der ausufernden Berichterstattung.).

„Für den Bischof wurde die Sache noch schlimmer als man mitbekam, dass allein seine Badewanne 15.000 Euro kostete.“

funkhaus europa (wdr, rbb, radio bremen), 04.02.2014, „Problembischof zurück in Limburg“ (Autor: John Doyle (sogen. Comedian), Meinungsbeitrag.).

Die Realität:
Mitarbeiter von faktencheck-limburg hatten Anfang des Jahres ein intensives Gespräch mit Mitarbeitern der Pressestelle des Bistums Limburg. Dabei kam man auch auf die Badewanne zu sprechen. Laut Auskunft der Pressestelle geht man im Ordinariat davon aus, dass die Wanne zwischen 3000 und 3300 Euro gekostet haben wird. Konkreter kann selbst die Pressestelle des Bistums das nicht beziffern. Denn trotz Absetzung des vorherigen Generalvikars Kaspar und vorzeitiger Einsetzung des neuen Generalvikars Wolfgang Rösch, hat sich an der Informationspolitik des Bistums kaum etwas geändert: Offizielle und belastbare Informationen aus dem Ordinariat sind nur sehr schwer zu erhalten.
Eindeutige Auskunft könnte der Diözesanbaumeister geben. Ihm soll eine Kopie der Rechnung für die Badewanne vorliegen. Generalvikar Rösch könnte anordnen, dass die genauen Kosten der Badewanne bekannt werden. Er tut es nicht.

Kommentare

Badewanne — 6 Kommentare

  1. Im Prüfungsbericht der DBK steht in Abschnitt „5.3.6.1 Auflistung der kostentreibenden und kostenerhöhenden Sachverhalte“ auf Seite 84:

    Die Ausstattung des Badezimmers des Bischofs mit Sanitärgegenständen (ohne Montage) kostete […] brutto ca. 37.000 €.

  2. Ich nehme die Badewanne einfach als Beispiel für das was ich hier wahrnehme:

    Die Presse schreibt 15.000 €
    Der Faktencheck-Limburg beruft sich auf die Aussage der Pressestelle und glaubt die 3000 oder 3300€.

    Erstens wird diese Aussage auch nicht überprüft (wie denn auch?) Zweitens ist sie vermutlich falsch.

    Der heute veröffentlichte Prüfbericht schreibt von 37.000 € Kosten für die Ausstattung des Bades. Wenn die 3300€ stimmen sollten, sind die goldenen Wasserhähne ein viel größerer Skandal. (Die Preise sind ohne Einbau!)

    Die Aussagen der Betroffenen (Pressestelle des Bistums) nicht anzuzweifeln ist genau so doof, wie die Aussagen der Presse ungeprüft zu glauben.

    Alleine die Aussage: „Die Realität“ impliziert, das die vorige Behauptung falsch ist und das nun kommende den Fakten entspricht. Das wirkt zwar super kompetent birgt aber die Gefahr, dass man gegen die Wand läuft, wenn die eigenen Fakten nicht stimmten.

    Ich begrüße den Versuch um Sachlichkeit, doch manchmal wird einfach übers Ziel hinaus geschossen.

  3. Ob 15.000 oder 3.000 ist egal. Meine Badewanne hat 500 Mark gekostet. Wieso soll TvE eine für 3000 Euro haben? Kann mir das irgendeiner der hier agierenden Verantwortlichen sagen? 3000 Euro für eine Badewanne sind ein Skandal angesichts der miserablen Finanzlage in den Gemeinden. TvE hat jeden Bezug zur Realität verloren. Alleine dafür hat er in meinen Augen einen Rausschmiss verdient.

  4. Überzeugungen sind oft die gefährlichsten Feinde der Wahrheit.

    Friedrich Nietzsche

    Für die Überraschung sorgte der neue katholische Pfarrer Sascha Jung, der zusammen mit Fastnachts-Urgestein Engelbert Hammer in die Wanne stieg.
    Hammer und Jung schlüpften in die Rolle zweier Bischöfe, die klare Worte für Tebartz van Elst und seinen 31 Millionen teuren Bischofssitz fanden. Jung bezeichnete den Limburger Geistlichen als „Franz-Peter-geh-doch-von-selbst“. Auf die Frage Hammers, ob er etwas gegen den Bischof habe, antwortete der Flörsheimer Pfarrer: „Nichts Wirksames.“ In Anlehnung an das Luxusbad des Bischofs zwängten sich Sascha Jung und Engelbert Hammer

    schließlich in eine Badewanne mit dem Preisschild „15 000 Euro“.
    http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Ein-Traum-Duo-in-der-Bischofs-Wanne;art676,741707

    Wäre doch das Vertrauen der Herzen der Anfang aller Dinge und jeder Tag ein Heute Gottes!

    aus Taizè

  5. Es ist schon sehr interessant, wie durchschaubar und billig die Journalisten der Mainstreammedien arbeiten. Der wahre Skandal ist aber, dass der Bürger schon so bildungsfern und steuerbar ist. Es hätte einen riesen Aufschrei in der Bevölkerung geben sollen. Wertvolle Seiten wie diese hier scheinen nur noch die Gebildeten zu lesen.
    Die Bildungspolitik in BW scheint diesen Trend in der Breite verankern zu wollen…