Zeuge Riebel?

Mediale Behauptung:

„Anlässlich der Eröffnung musste der Diözesanbaumeister Tilman Staudt erklären, das Bauwerk habe alles in allem 9,85 Millionen Euro gekostet. Er wusste es längst besser, ebenso der Bischof und der Generalvikar und die drei anderen Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats des Bischöflichen Stuhles. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung im Oktober berichten sollte, hatte das Gremium im Juli 2012 eine „Zwischenfinanzierung“ in Höhe von 15,7 Millionen Euro in die Wege geleitet.“

Diese Behauptung wurde veröffentlicht von der FAZ, 19.02.2014, „Limburger Enten“ (Autor: Daniel Deckers).

Die Realität:
Wenn Herr Deckers hier deutlich darauf hinweist, dass das Vermögensverwaltungsrats-mitglied Riebel offensichtlich ihn und die Öffentlichkeit anlügt, weshalb zieht er ihn dann noch immer als Zeugen heran? (Faktencheck Limburg, 05.03.2014)

Kommentare

Zeuge Riebel? — 5 Kommentare

  1. Was „kann als belegt“ gelten?
    1.) Was hat wann der Staudt öffentlich gesagt oder geschrieben2.) Wie lautet der ursprüngliche text (Wortlau!!) der Bistumserklärung, wohl vom 29.6.2013 (?). Das Bistum veröffentlicht seit Monaten eine angeblich bearbeitete Fassung.

  2. Durch diese Korrektur wird Ihr Fehler nicht ausgemerzt. Fakt ist und bleibt: Diözesanbaumeister Tilman Staudt musste auf Geheiß des Bischofs die Öffentlichkeit anlügen. Vermögensverwaltungsrat Riebel wusste zwar, dass die 9,8 Millionen gelogen sind, hat aber zu diesem Zeitpunkt noch geschwiegen. Riebel ging erst in die Öffentlichkeit, als er merkte, dass die 15,7 Millionen ebenfalls gelogen waren.
    Damit ist 1. die „mediale Behauptung“ vollkommen korrekt und 2. die Glaubwürdigkeit des Herrn Riebel in keiner Weise erschüttert. Man kann Herrn Riebel vorhalten, dass er das Finanzgebaren des Bischofs und des GV so lange gedeckt hat, das macht seine Aussagen allerdings nicht falsch. Riebel hat ganz offensichtlich dem Bischof zu lange vertraut.

    • Herr Staudt bestätigt die Behauptungen Riebels nicht. Die bei kath.net und der FAZ veröffentlichten Dokumente belegen dem kundigen Leser, dass Riebel von Anfang an wissen musste, dass am Domberg nicht für 5,5 Millionen Euro gebaut wird. Mit „zu langem vertrauen“ hat das Verhalten Riebels nichts zu tun. Das gilt auch für das Domkapitel, dem nach einer ersten überschlägigen Berechnung seines Entwurfes deutlich sein musste, dass mit der geplanten Summe eine sinnvolle Bebauung der Altlast in der Limburger Altstadt nicht möglich sein würde.

  3. Und wieder ein böser Schnitzer des Herrn Faktencheckers (Absichtlich oder nicht). Mit „er“ ist in Deckers Artikel der Diözesanbaumeister Tilman Staudt gemeint, der von Bischof Terbatz zum Lügen gezwungen wurde (das kann als belegt gelten). Verwaltungsrat Riebel hat zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts gesagt, sondern die Verschwiegenheit gehalten, also insbesondere auch nicht gelogen. Riebel hat die Verschwiegen erst aufgekündigt, als er feststellen musste dass Tebartz und sein Generalkaspar auch ihn angelogen hatten (die 30 Millionen waren für Riebel offenbar neu – es gibt keinen Grund, an dieser Aussage zu zweifeln, im Gegensatz zu Tebartz wurde Riebel noch nicht beim Lügen erwischt).

    • Vielen Dank, dass Sie uns auf diesen Fehler hingewiesen haben. Der Fehler hat sich durch die Zweitbearbeitung eingeschlichen. Wir haben jetzt das Zitat erweitert, so dass nun deutlich wird, dass Riebel von Anfang an wußte, was er tat und daher als Zeuge gegen den Bischof nicht glaubwürdig ist.