Mediale Behauptung:
„Jeder Tag, den er länger im Amt bleibt, geht jetzt auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit von Papst Franziskus”, warnte ein Limburger Priester auf einem Treffen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung.“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im SPIEGEL-online, 09.02.2014.
Die Realität:
Ein illoyaler Priester des Bistums Limburg will den Papst unter Druck setzen. Jeder Tag, den der Papst sich für eine sauber recherchierte Aufklärung Zeit lässt, ist ein Tag mehr, an dem die Fakten der Gerechtigkeit den Weg ebnen. (Faktencheck Limburg, 05.03.2014)
Solche Botschaften gen Rom waren mehrfach in der Presse zu lesen. Ich finde es unerhört, dass man auf diese perfide Weise versucht, Einfluß auf den Vatikan zu nehmen. Auch bei der Frankfurter Veranstaltung im Haus am Dom „Aufräumen nach dem Knall“ gab es solche Signale: Der Papst müsse sich für die Fehlbesetzung des Limburger Bischofssitzes entschuldigen usw. Bleibt nur zu hoffen, dass Rom hier die richtigen Zeichen setzt. Ich meine, es müßten sich einige vorlaute Nestbeschmutzer beim Papst entschuldigen.
Dieser Faktencheck unterscheidet nicht zwischen der Aussage des nicht namentlich benannten Priesters einerseits und andererseits der Behauptung von SPIEGEL online, dass er diese Aussage getan hat. Einen Fehler hätte SPIEGEL online nur gemacht, wenn es bei dieser KAB-Begegnung eine solche Aussage eines Limburger Priesters gar nicht gegeben hätte. Die Erwiderung („Die Realität“) bestreitet diese nun gar nicht, sondern setzt sich inhaltlich mit der Aussage des Priesters auseinander, die man aber nicht dem Journalisten anlasten kann, wenn er korrekt zitiert.
Aber auch die Kritik an der Aussage des Priesters ist hier fehl am Platz. Man muss seine Sicht nicht teilen, aber die Unterstellung von Illoyalität (wem gegenüber eigentlich?) geht über einen Faktencheck hinaus.