Mediale Behauptung:
„Nach FOCUS-Informationen aus dem Vatikan kam die von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfkommission zu dem Ergebnis, dass dem Kirchenmann beim 31 Millionen Euro teuren Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten sei.“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im focus, 27.01.2014.
„Skandalbischof: Kommission präsentiert Beweise gegen Tebartz-van Elst“
„Die Untersuchungskommission belastet den Geistlichen schwer.“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im SPIEGEL-online, 09.02.2014.
Die Realität:
Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Meldungen lag der Prüfbericht nicht vor. Bis er veröffentlicht ist, werden, zumindest in diesem Fall, hoffentlich weder die Medien noch die Öffentlichkeit etwas über seinen Inhalt erfahren.
Wenn Illustrierte behaupten, sie wüssten, was im Prüfbericht steht, dann können sie das nur glaubhaft tun, indem sie entweder ihre Quelle „opfern“ (was wir nicht fordern oder wollen) oder aber zumindest Textteile so zitieren, dass erkennbar wird, dass diese aus dem vermeintlichen Prüfbericht stammen müssen. Die hier von uns angeführten Illustrierten erwecken nicht einmal den Anschein zumindest ansatzweise diese „Belege“ anführen zu wollen oder gar zu können.
Ohne diese „Belege“ bleibt das Geschriebene eine pure und unfundierte Behauptung, die jedem seriösen Journalismus widerspricht.
Im Pressekodex heißt es dazu unter Ziffer 2:
Sorgfalt
Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen. Symbolfotos müssen als solche kenntlich sein oder erkennbar gemacht werden.
Stimmung macht die Behauptung dennoch. Das wissen die agierenden Journalisten sehr genau. (Faktencheck Limburg, 10.03.2014)
Wir hoffen, dass wir mit dieser Erklärung der berechtigten Kritik an unserer ursprünglichen Formulierung gerecht werden. Da wir unsere Leser an der Entwicklung der Seite teilhaben lassen, dokumentieren wir auch weiterhin den Text, mit dem wir ursprünglich die Behauptungen der Illustrierten zurück gewiesen haben:
Das kann der SPIEGEL nicht wissen. Der Prüfbericht ist bisher nicht veröffentlicht. (Faktencheck Limburg, 05.03.2014)
Das Problem ist doch heute, dass Boulevardzeitungen und sog. Nachrichtenmagazine mit dem Verweis auf den Quellenschutz behaupten können, was sie wollen. Andere Medien schreiben ungefiltert ab und kommentieren gleich noch selbst weitergehend ohne eben den Wahrheitsgehalt zu kennen. Und schon haben sich vermeintliche Wahrheiten verbreitet und in den Köpfen der Öffentlichkeit festgesetzt… wenn die Dinge widerlegt werden, schweigen eben diese Zweitverwerter-Medien dazu, so bleibt das falsche Bild erhalten.
Wie belegen Sie, daß der Spiegel das nicht wissen kann? Welche Informationen liegen Ihnen vor, die Ihre Behauptung nachhaltig untermauern?
Der Ankläger muß doch die Beweise vorlegen!
Wo kommen wir den hin, wenn jeder eigene Behauptungen in die Welt setzen kann ohne den Wahrheitsgehalt zu belegen.
Das ist richtig. Es wurde vom Spiegel auch nicht behauptet einen Beweis erbracht zu haben. Nur die Gegenargumentation die hier erbracht wird findet sich auf hiesigen Schulhöfen täglich zu Tausend wieder und lautet einfach: „Stimmt ja gar nicht!“
Ich finde hier wird ein wichtiges Thema, Umgang der Medien mit Menschen und der Wahrheit (dazu hier fällt mir gleich noch die Causa Wulff ein), besprochen und deshalb sollte Debatte ein entsprechendes Niveau haben.
Wer von uns kann den wirklich beweisen, daß ein Mitglied, Mitarbeiter oder irgendwer aus dem Umfeld der Kommission nicht doch mit der Presse gesprochen hat?
Sie haben Recht mit der Kritik an der Formulierung: “Der Spiegel kann das nicht wissen.” Das greift tatsächlich zu kurz ohne Erklärung.
Besser wäre es, zu sagen: “Erst behauptet Focus, der Bericht würde den Bischof entlasten, dann behauptet der Spiegel ohne Quellenangabe, der Bericht würde den Bischof belasten. Seitdem der Bericht nun vorliegt, hört man von beiden Illustrierten nichts mehr.
Hier wäre es wichtig, dass der Spiegel seine Quelle angibt oder aus dem zitiert (ohne dass man die Quelle erkennen kann) was er als belastend betrachtet. Einfach nur die Behauptung aufzustellen, der Bischof sei durch den Bericht belastet, greift zu kurz und ist lediglich eine Behauptung, wenn man keine Quelle angibt.”
Die Presse neigt eben gerne bei ihren Behauptungen zu Übertreibungen.
Aus welchem Grund kann ich denn nicht ganz einfach sagen ,,stimmt ja gar nicht,,
Gäbe es die unglaubliche Behauptung, auf dem Mond leben unsichtbare Menschen! Wie beweist man, dass auf dem Mond nicht unsichtbare Menschen leben?
Gerade die – Akte TvE – wirft doch die Frage auf, ob die deutschen Medien überhaupt noch korrekt über Kirchenthemen berichten, und ob nicht ständig neue Gemeinheiten gegen die Kirche ausheckt werden.
Sicher gab und gibt es genügend Absprachen unter Journalisten, welche dann eine sorgfältig geplante Skandalberichterstattung ihren hungrigen Lesern auftischen. Scheinbar haben diese doch bei Bischof TvE ganze Arbeit geleistet,- jetzt will doch kaum noch jemand etwas über Informationen welche der Wahrheit dienen hören.
Ich höre nur noch, und das zeit Monaten ,,der Bischof muß weg,, und das stimmt doch gar nicht!!!
wenn das so ist, dann muss der spiegel die bweise vorgelegen. ansonsten praesentiert er wieder nur spekulationen und behauptungen.
All diese scheinbaren Widerlegungen „Das kann der Spiegel nicht wissen“ hinken: Woher wollen Sie wissen, was der Spiegel wissen oder nicht wissen kann, welche Dokumente, Versionen, Auszüge oder Aussagen ihm zu Prüfbericht vorliegen…
Sie haben Recht mit der Kritik an der Formulierung: „Der Spiegel kann das nicht wissen.“ Das greift tatsächlich zu kurz ohne Erklärung.
Besser wäre es, zu sagen: „Erst behauptet Focus, der Bericht würde den Bischof entlasten, dann behauptet der Spiegel ohne Quellenangabe, der Bericht würde den Bischof belasten. Seitdem der Bericht nun vorliegt, hört man von beiden Illustrierten nichts mehr.
Hier wäre es wichtig, dass der Spiegel seine Quelle angibt oder aus dem zitiert (ohne dass man die Quelle erkennen kann) was er als belastend betrachtet. Einfach nur die Behauptung aufzustellen, der Bischof sei durch den Bericht belastet, greift zu kurz und ist lediglich eine Behauptung, wenn man keine Quelle angibt.“