Mediale Behauptung:
„Zu Terminen fuhr er (Bischof em. Kamphaus, Anm. d. Red.) mit einem alten Golf durch die Stadt. Tebartz-van Elst legte sich einen schwarzen BMW mit abgedunkelten Scheiben zu,…“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im SPIEGEL, 15.11.2010, „Limburger Leidkultur“ (Autor: Peter Wensierski).
„Ähnlich ist es mit Tebartz’ Auto. Sein 7er BMW, Kennzeichen LM-PX 7000 (P und X bilden das uralte „Christus-Monogramm“ ), dürfte die meistfotografierte Kirchenkarosse nach dem Papamobil sein.“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im Kölner Stadtanzeiger, 31.08.2012, „Auf der Flucht vor der bösen Welt“ (Autor: Joachim Frank).
„…sich im Dienstgewand vor seinem blitzend weißen BMW der 7er-Reihe fotografieren ließ.“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im Schwäbischen Tagblatt, 12.09.2012, „Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst bringt Kirchenvolk und Mitarbeiter gegen sich auf“ (Autor: Elisabeth Zoll).
Die Realität:
Laut Pressestelle des Bistums Limburg, fährt der Bischof von Limburg einen schwarzen BMW 5er. Es handelt sich dabei um ein Leasingfahrzeug. Der Leasingvertrag wurde unter Bischof Kamphaus abgeschlossen und der 5er BMW stand ihm zur Verfügung. Er hat den 5er BMW nachweisbar benutzt. Dieses Fahrzeug und den unter Bischof Kamphaus abgeschlossenen Leasingvertrag hat Bischof Tebartz-van Elst 2008 bei seinem Amtsantritt übernommen. Ein Privatfahrzeug hat sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht noch zusätzlich gegönnt. (Faktencheck Limburg, 05.03.2014)
Im Rahmen einer Diakonenweihe im Rheinland bin ich in den 2000er persönlich mit dem schon sehr gebrechlichen Bischof Kamphaus und dessen Chauffeur in dessen sehr gepflegter weißer BMW-Limousine gefahren, um ihm von einem zum anderen Programmpunkt zu begleiten. Leider kann ich keine verlässliche Aussage zum Modell machen. Da es jedoch ein sehr geräumiger BMW war, denke ich, es war der 7er. Ich habe keine moralische Bewertung meinerseits anzuschließen.
In der Bild-Zeitung gab es mal ein Foto(Bischof, Chauffeur und schwarzes Auto). Nun fehlt mir der männliche Kennerblick für Marke und Modell, aber schwarz und weiß kann ich unterscheiden. Wenn der Wagen also nicht „blitzendweiß“ ist, ist es dann vllt. auch kein 7er BMW? Allerdings sprechen die widersprüchlichen Aussagen der verschiedenen Gazetten ja schon Bände. Mir scheint, man hat sich hochgeschaukelt wie kleine Jungs, die darum buhlen, wer den stärksten Papa hat.
http://www.bild.de/regional/muenchen/franz-peter-tebartz-van-elst/traf-sich-mit-bayerns-katholiken-chef-34641628.bild.html
Was immer die Pressestelle behauptet hat (wahrscheinlich noch unter dem Herrn Wind, der inzwischen freigestellt ist): Ich halte Ihren Faktencheck hier für unglaubwürdig. Es ist schlicht und ergreifend nicht glaubhaft, dass Bischof Tebartz im Jahre 2010 (dem Zeitpunkt des Spiegel-Berichts) mit einem 4 Jahre alten BMW herumfährt (den Leasingvertrag müsste Kamphaus 2006 abgeschlossen haben). Leasingautos sind selten älter als 2 Jahre. Wenn Sie für das alte Auto einen Beleg hätten, würde das sehr für Tebartz sprechen, aber wie gesagt, ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
Bischof Tebartz-van Elst hat das Fahrzeug und den Leasingvertrag von Bischof em. Kamphaus übernommen. Es ist üblich, dass in Leasingverträgen Laufleistungs- und Laufzeitvereinbarungen geschlossen werden, die einen Ersatz des Fahrzeugs nach einer gewissen Zeit und/oder Kilometerleistung vorsehen.
Somit ist die „mediale Behauptung“ inhaltlich vollkommen korrekt, und ihr „Faktencheck“ bestenfalls irreführend.
Damit Sie die Intention des Satzes über das Dienstfahrzeug des Bischofs verstehen, haben wir Ihnen noch den vorausgehenden Satz aus dem SPIEGEL hinzugefügt.
Hier trifft der Autor die empfindlichste Stelle der Deutschen. Auto! Wie plump ist das denn! Aber noch plumper ist schlechte Recherche! Es sollte einen Ehrenkodex für möglichst großen Wahrheitsgehalt von geschriebenen Artikeln geben.Welche Untersuchungskommission prüft nun all die geschriebenen Worte im Fall T.v.E auf ihre Genauigkeit und ihren Wahrheitsgehalt? Ich habe den einseitigen,brutalen Journalismus so satt! Ob v.Guttenberg, Wulff oder andere die von Wadel beißenden Journalisten durchs Dorf/Deutschland getrieben wurden… alle „Opfer“ wurden so lange gepeinigt,bis sie von der Bildfläche verschwunden waren. Was ist das für eine Überheblichkeit/Brutalität im derzeitigen Journalismus?
Versuchen Sie mal den Pressekodex bei einer Zeitug zu veröffentlichen. Ich habe es so oft versucht, er wurde nie veröffentlicht
Der Pressekodex
Grundlage für die Beurteilung der von Lesern eingereichten Beschwerden sind die Publizistischen Grundsätze, der Pressekodex. Er enthält 16 Ziffern, die Maßstäbe hinsichtlich der Berichterstattung und des journalistischen Verhaltens festlegen. Mit ihnen wird die Wahrung der Berufsethik sichergestellt. Ergänzende Richtlinien bieten darüber hinaus praktische Hilfen, um in der redaktionellen Praxis auftretende Fragen zu beurteilen.